(c) Thomas Wirnsperger

Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft

Der Pongau integriert dieses Thema als 1. österreichische Region in sein verpflichtendes Regionalprogramm

Der Regionalverband Pongau ist sich seiner Verantwortung und seines gesetzlichen Auftrages im Bereich der regionalen (überörtlichen) Raumplanung bewusst und hat daher beschlossen, die Erstellung eines neuen Regionalprogramms als Raumordnungsinstru-ment auszuschreiben. Die Vergabe des umfassenden Prozesses erfolgte im Sommer 2021.

Das neue Regionalprogramm Pongau wird allerdings nicht nur Aussagen zur Raumentwicklung enthalten, sondern essentielle Festlegungen zu einer zukünftigen Entwicklung der Region Pongau umfassen. Neben den Themen Mobilität, Digitalisierung oder Arbeitsplätze wollen wir die Strategie für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft als eine der ersten Regionen überhaupt auf die Ebene eines verbindlichen Regionalentwicklungsinstrumentes heben.

Bioökonomie bedeutet zukunftsfähiges Handeln und konzentriert sich auf eine nachhaltige Form des Wirtschaftens, die auf der effizienten Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen basiert. Zur biobasierten Wirtschaft tragen alle Branchen bei, die biologische Ressourcen produzieren, verarbeiten oder in irgendeiner Form nutzen. Die Sicherung zukünftiger Arbeitsplätze und Grundversorgung bei gleichzeitigem Aufhalten des menschengemachten Klimawandels und den damit verbundenen Folgen kann nur auf einer Ökonomie basieren, die sich ihren biologischen Grenzen anpasst und stabile Alternativen für eine nachhaltige Zukunft entwickelt. Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften steigt in der Bevölkerung und damit auch bei den Gästen. Die Umstellung auf zukunftsfähige Systeme, geschlossene Kreisläufe und das Halten hoher Lebensstandards benötigt Realismus und vielfach komplexere Systeme.

Ziel ist es, für jede Gemeinde im Pongau ein Projekt zu entwickeln, welches das Thema Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft konkret in die Umsetzung bringt. Durch den verbindlichen Charakter des Regionalprogrammes ist hier die Region gefordert, die vorhandenen Ideen zu realisieren.


Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft - Projektpartner

Name Projektwerber (Organisation)

Ein Europäisches Netzwerk für ein Horizon-Projekt

Projekttitel

FUTURAL: Empowering the FUTure through innovative Smart Solutions for rURAL areas

PROJEKTBESCHREIBUNG

(A) Ausgangssituation / Aspekte des Projekts

Aktuelle Herausforderungen:

1. Unzureichende Diversifizierung von Bioprodukten und Abfallproduktion: Der landwirtschaftlichen Produktion und der Holzverarbeitung fehlt es an Innovation. Den Betrieben fehlt es an Diversifizierung der Kulturen. Klassische Lebensmittelproduktion, zentralisierte und ineffiziente Verarbeitungswege. Hotels recyceln keine Lebensmittelabfälle. Verbrannte Biomasse wird auf Mülldeponien entsorgt.

2. Starke Abhängigkeit vom Tourismus: Die Region ist nach wie vor auf Winter- (Skifahren) und Sommertouristen (Wandern, Radfahren) angewiesen. In der übrigen Zeit des Jahres sind viele Infrastrukturen nicht ausgelastet und die Beschäftigung ist gering.

3. Ineffiziente Raumnutzung: 16 % der bebauten Fläche werden ganzjährig genutzt. Die verbleibende Infrastruktur (Hotels, Lifte, Spa) wird nur während der Hochsaison genutzt. Aufgrund der unzureichenden Nutzung muss diese Infrastruktur regelmäßig gewartet werden.

4. Alte Gebäude: In mehreren Dörfern verfallen die alten kaiserlichen Gebäude und können nicht mehr genutzt werden. Um sie für Investoren attraktiv zu machen, sind Renovierungen erforderlich.

(B) Ziele, Zielgruppe und Nutzen

Gemeinden, Unternehmen, Schulungseinrichtungen, Start-ups

(C) Projektinhalte / Hauptaufgaben

Wie die FUTURAL Smart Solutions diese Herausforderungen angehen.

Zirkuläre Bioökonomie, Biodiversität und Ökosystemmanagement: Eine Online-Plattform für zirkuläre Bioökonomie wird Wissen über die Verfügbarkeit und gemeinsame Nutzung von Ressourcen, Produktdiversifizierung und die Schaffung von Arbeitsplätzen außerhalb des Tourismus bereitstellen und so die Abhängigkeit vom Tourismus verringern.

(D) geplante Maßnahmen

Es wird eine erste Anlaufstelle und Unterstützung für Bioökonomie-Initiativen geben. Bioökonomie Start-Ups und Gründerzentrum. Abklären der Möglichkeiten der Bioökonomie im Pongau.